Konfirmation
Die Konfirmation ist der feierliche Abschluss der Konfirmandenzeit, der mit einem festlichen Gottesdienst begangen wird.
Das Wort „Konfirmieren“ kommt vom lateinischen „Confirmare“, was so viel heißt wie „bekräftigen“, „befestigen“. Bei der Konfirmation bekennen sich die Jugendlichen zum christlichen Glauben. Sie sagen selber Ja zu ihrer Taufe, zu einem Leben mit Jesus Christus in der Gemeinschaft der Glaubenden. Daraufhin betet die Gemeinde für sie um den Heiligen Geist, ohne dessen Wirken und Kraft kein Mensch an Gott glauben, ihn lieben und seinen Willen tun kann. Dann werden die Jugendlichen gesegnet. Gottes Nähe, seine Kraft und sein Beistand werden ihnen persönlich zugesprochen. Der Konfirmationsspruch, den die Jugendlichen anschließend mit ihrer Urkunde erhalten, ist ein Bibelwort, das sie sich vorher selber ausgesucht haben und dass sie auf ihrem Lebensweg begleiten soll.
Für die Konfirmation gibt es in der Bibel keine Vorlage. Sie war eine Erfindung der Reformatoren im 16. Jahrhundert. Sie wollten sichergehen, dass zur Taufe, die man als Baby empfangen hatte, das eigene Ja, ein mündiger Glaube, hinzukommt.
Die Konfirmation ist somit Anlass, sich bewusst für Jesus Christus zu entscheiden.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass so ein für alle angesetzter Termin eigentlich dem Wesen des Glaubens widerspricht. Erstens weht der Geist Gottes, „wo er will“ (Johannes 3,8), und zweitens bleibt es die eigene freie und persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, ob, wie und wann er sein Herz für Gott öffnet. Es kann sein, dass ein Mensch schon als Kind zu einem lebendigen Glauben an Jesus kommt; es kann aber auch erst in der Jugendzeit sein, als Erwachsener oder als Greis oder eben nie. Gott sehnt sich danach, dass wir ihn über alles lieben und ihm vertrauen. Aber Liebe und Vertrauen kann man weder befehlen noch erzwingen. Nicht mal Gott kann das. Und er will es auch gar nicht. Ihm ist jegliches Theater und jede Heuchelei zuwider. Ein ehrliches Nein lieber als ein aufgesetztes Ja (so zu lesen in Matthäus 15,7-8 und Offenbarung 3,15-16). Eltern, die ihr Kind zum Konfirmandentreff anmelden, sollten sich daher fragen, inwieweit sie das, was sie sich für ihr Kind wünschen und von ihm verlangen, auch selber leben oder ob es nicht ehrlicher wäre, mit der Konfirmation zu warten, bis die Jugendlichen wirklich zu einem eigenständigen, ehrlichen Ja gefunden haben. Druck, auch wenn er noch so gut gemeint ist, und Unaufrichtigkeit können bei den jungen Menschen mehr kaputtmachen, als dass sie ihre Beziehung zu Gott fördern. Wer (noch) kein eigenes Ja zum Leben mit Jesus Christus finden kann, kann trotzdem den Festgottesdienst als Abschluss seiner Konfirmandenzeit mitfeiern. In diesem Fall entfällt das Konfirmationsversprechen und der Segen wird durch ein Gebet ersetzt.
Mit ihrer Konfirmation erhalten die jungen Leuten das Recht, für ein Kind das Patenamt zu übernehmen, eine Nottaufe vorzunehmen, an kirchlichen Wahlen teilzunehmen, in kirchliche Ehrenämter gewählt zu werden und in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen.
In Vorbereitung auf die Konfirmation treffen sich die Jugendlichen der 7. und 8. Klasse regelmäßig zur Konfistunde, sie fahren zusammen auf Rüstzeiten und nehmen an Gottesdiensten der Gemeinde teil. In dieser Zeit sollen sie zu eigenen Erfahrungen mit Glauben und Kirche angeregt und ermutigt werden, damit sie erleben können, welche Bedeutung das Evangelium für ihr Leben und das Miteinander von Menschen hat. Sie können Fragen stellen, diskutieren, Orientierung finden und Möglichkeiten und Wege entdecken, das eigene Leben aus dem christlichen Glauben heraus zu gestalten. Dabei beschäftigen sie sich mit Lebensthemen wie Identität, Selbstwert usw. und Themen des Glaubens wie der Person von Jesus Christus, den 10 Geboten Gottes, dem Bibellesen, dem Gebet, dem Glaubensbekenntnis, der Taufe und dem Abendmahl. An der Konfirmandenzeit können auch Jugendliche teilnehmen, die noch nicht getauft sind, oder deren Eltern keiner Konfession angehören.
Wenn Sie Fragen zur Konfirmation oder zur Konfirmandenzeit haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.
Kontakt: Toralf Walz (Pfarrer), 035936-30004, 0152-31822848
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