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Offene Kirche

Unsere Kirche ist von Ostern bis Ewigkeitssonntag tagsüber geöffnet.

 

Wir laden herzlich ein, hier zu verweilen, die Stille zu genießen und vor Gott im Gebet zu sein.

 

Kirchen erzählen davon, dass Gott schon vor Zeiten Menschen beim Namen gerufen, ihnen geholfen und ihr Leben verändert hat. Sie sind ein Denkmal oder ein Bilderbuch von Gottes Liebe zu uns, aber auch von Menschen und ihrer Liebe zu Gott.

 

Unsere Kirche blickt auf eine bald 300jährige Geschichte zurück. 1725 wurde sie erbaut und eingeweiht. Noch im 16. Jahrhundert waren die Gläubigen unseres Dorfes, die dem lutherischen Bekenntnis folgten, gezwungen, den oft beschwerlichen Fußmarsch von 1 ½ Stunden ins heute tschechische Lipova (Hainspach) auf sich zu nehmen. Als 1624 die dortige Klosterkirche ganz an die katholische Kirche fiel, gingen die Wehrsdorfer zum Gottesdienst ins benachbarte Sohland, das bereits eine eigene Kirche besaß. Mit Unterstützung des adligen Grundherrn, Rudolf von Ziegler und Klipphausen, gelang es schließlich die Genehmigung und die Mittel für den Bau einer eigenen Kirche zu bekommen.

 

Nach einer für heutige Verhältnisse erstaunlich kurzen Bauzeit von nur 6 Monaten, bei der die Steine von den umliegenden Feldern zusammengetragen wurden, rief am 11. November 1725, früh um 7.00 Uhr das Geläut der Glocke, die damals noch nicht auf dem Turm der Kirche hing, zum Kirchweihfest. Die neue Kirche wurde der Heiligen Dreieinigkeit geweiht (-> lat. trinitas) und bekam so den Namen „Sankt Trinitatis-Kirche“. Denn gemäß der Bibel offenbart sich Gott den Menschen als der Vater, der die Welt erschaffen hat und sie erhält, als der Sohn, der in die Welt kam, um sie zu erlösen, und als der Heilige Geist, durch den wir Gott überhaupt erst erkennen und liebgewinnen und den Glauben und die Werke leisten können, die er bei uns sehen will. Der neu gewählte Pfarrer Johann Christian Sühnelius führte die Gemeinde in das neue Gotteshaus. Und auf den festlichen Gottesdienst mit Predigt und reichlich Dankesreden folgte ein singefreudiger Festumzug durchs Dorf, der die Herzen mit heimatlichen Klängen höherschlagen ließ.

 

1859 wurde das Äußere der Kirche durch die Erhöhung des Turmes auf 50 Meter verändert und erhielt die jetzige Gestalt. Nun konnten auch die Glocken, die sich bis dahin auf einem im Pfarrhof errichteten Glockenstuhl befunden hatten, an ihre eigentliche Stelle gebracht werden.

 

In der Kirche sind vier Ölgemälde aus ihrer Entstehungszeit zu sehen. Eines zeigt den damaligen Grundherrn und Kirchenstifter Ferdinand Rudolf von Ziegler und Klipphausen. Das Bild daneben zeigt Pfarrer Sühnelius, den ersten Geistlichen der Kirche und die beiden anderen den Reformator Martin Luther und seinen Mitarbeiter Philipp Melanchthon.

 

1731 wurde der Altar, der relativ reiches Schnitzwerk zeigt, aufgestellt. Er zeigt oben Gott, den Vater, in der Mitte - auf der im Altar integrierten Kanzel - das Gesicht des leidenden Christus mit der Dornenkrone und darunter die Szene des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Seitlich von den beiden Altarsäulen sind zur Linken Petrus (mit dem Schlüssel – steht für die Vollmacht Sünden zu vergeben) und zur Rechten Paulus (mit dem Schwert – steht für das Wort Gottes, das kräftig ist und uns trifft) zu sehen. Die Buchstaben oberhalb der Kanzel sind Initialen und beziehen sich auf den Stifter des Kanzelaltars und damaligen Grundherrn von Wehrsdorf („Johann Härtwig Gotthardt von Nostitz und Jänkendorf und seine Frau Johanne Henriette geb. von Ziegler“). 1743 kam die Uhr vom Herrschaftshaus auf den Turm. Das Taufbecken in Kelchform mit geschnitzten Blattornamenten stammt aus dem Jahr 1857 und wurde von dem Wehrsdorfer Tischler Johann Carl August Tietze gefertigt. 1894 wurde die erste Orgel durch die bestehende ersetzt. Sie wurde von der Bautzener Orgelbaufirma Eule errichtet und verfügt über 24 Register. Die bunten Kirchenfenster links und rechts vom Altar wurden von Wehrsdorfer Textilfabrikanten gespendet. Sie zeigen die siegreiche Auferstehung Jesu und seine Himmelfahrt. Auch die Kronleuchter von 1824 und 1862 gehen auf Spenden zurück, der große wurde in Kreibitz (im heutigen Böhmen liegend) gefertigt.

 

Zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gestühl der Kirche ersetzt, nur auf den Emporen sind teilweise noch die alten Bänke zu sehen. Nachdem unsere Kirche durch die beiden Weltkriege jeweils ihres Geläutes beraubt wurde, konnten die Glocken aufgrund vieler Spenden 1949 wieder neu geweiht werden.

 

In Anlehnung an den Namen der Kirche (Trinitatis-Kirche, Kirche der Dreieinigkeit) wurden den Glocken dabei folgende Aufschriften gegeben: „Ehre sei Gott in der Höhe“ (große Glocke), „Siehe, das ist Gottes Lamm“ (mittlere Glocke), „Komm, heilger Geist, Herre Gott“) (kleine Glocke).

 

1975 wurde der Innenraum der Kirche renoviert. 1996 bis 2000 erfolgte eine grundlegende Außensanierung. Mit Hilfe einer Spende in Höhe von 16.000 DM durch die Partnergemeinde Fintel konnte kurz nach der Wende eine Bankheizung installiert werden. 2019 wurde mit weiteren Spenden eine neue Gasheizung eingebaut.

 

-> Laden Sie hier unseren Kirchenführer herunter

 

Wir bedanken uns bei -> Steve Bahr für die kostenlose Anfertigung und Überlassung der Fotos von unserer Kirche.

 

 

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